Ein Blick zurück und einen nach vorn

2017 ist fast vorbei und ein neues Jahr steht vor der Tür. Deshalb möchte ich die Zeit nutzen, um einmal zurückzublicken, aber auch nach vorn. Denn es ist viel passiert und wir haben auch schon ein paar Pläne für 2018…

Mein Hund Alex und ich waren vor allem in der ersten Jahreshälfte viel unterwegs. So waren wir auf einem kurzen Heimatbesuch im Norden und haben unsere zweite Auslandsreise allein angetreten. Eine Woche waren wir in Liechtenstein und ich kann das kleine Land empfehlen. Gerade für Wanderfreunde hat das Fürstentum einiges zu bieten und ich habe es als sehr hundefreundlich erlebt.

Auch unsere Wahlheimat, den Ostalbkreis von Baden-Württemberg, haben wir weiter erkundet und erwandert. Im Frühjahr sind wir zum ersten Mal 33 Kilometer an einem Tag gewandert auf dem Aalener Panoramaweg. Es war sehr anstrengend (was sicherlich an meiner damaligen Untrainiertheit lag) und ich musste feststellen, dass Alex keinen Bock auf so lange Strecken hat. Zwar war mein Hund der einzige, der am Ende noch fit war und kurz vorm Auto noch eine Flitz- und Tobeeinlage einlegen wollte, aber während der Tour trottete er irgendwann nur noch hinter her. Seine Unlust war nicht zu übersehen. Und somit werden unsere Wandertouren nur noch zwischen 10 und 20 Kilometer lang sein.

Wandern mit Hund in Liechtenstein bei Balzers

Ich weiß, ich bin Euch noch einen Bericht über diese Wanderung schuldig, aber es war dann doch sehr viel los in 2017. Der in 2016 angesammelte Frust lief über, sodass sich zu meinen Kopf- und Magenschmerzen, Schlafstörungen und einige Pfunde ansammelten. Allerdings zog ich endlich die Reißleine und änderte etwas Entscheidendes: Ich kündigte meinen Job. Das brachte natürlich noch mehr Trubel in unser Leben, der auch erstmal nicht abebbte, da ich seit September selbstständig bin. Deshalb blieben leider mein Blog und mein Herzensprojekt Tierische Helfer auf der Strecke. Und so habe ich auch noch nicht von unserer besonders tollen Reise berichtet: Camping-Roadtrip durch Schweden.

Seit dem bin ich infiziert: Mit Auto, Zelt und Hund durch die Gegend zu fahren, ist für mich der Wahnsinn — im positiven Sinne. Alex fühlte sich ebenfalls im Zelt richtig wohl. Meine vorherige Sorge, dass ich ihn da aufgrund seiner Angst nicht hineinbekomme, war völlig unberechtigt. Und auch seine erste Fährfahrt hat er mit Bravour gemeistert. Das war mit Abstand die tollste Reise, die ich bis jetzt gemacht habe und ich habe mich schwer in das Land verliebt. Ich verspreche Dir, schon bald hol ich mein Versäumnis nach und berichte von unseren Abenteuern und Erlebnissen in Schweden!!!

Ein paar unserer Erfolge

Ich möchte bei meinem Rückblick das Hauptaugenmerk auf das Positive legen und deshalb hier ein paar Dinge, die Alex und ich bewältigt haben. Wie Du vielleicht schon weißt, hat Alex irgendwann eine Fotophobie entwickelt, warum auch immer. Klar, auch ich habe ein paar tolle Bilder von ihm, aber das sind wirklich absolute Glücksgriffe. Wir hatten es auch schon mal etwas besser im Griff und dann lief wieder etwas schief (Mehr dazu hier: „Mein Hund und seine Monster: Ich habe es mal wieder verbockt“). Meine Nikon mag er immer noch nicht so gerne, aber dafür habe ich ihn jetzt Schritt für Schritt an meine Systemkamera von Sony herangeführt. Und Tada – nun schaut er wieder in die Linse und kommt angerannt. Es ist noch sehr ausbaufähig, aber es ist schon mal ein Anfang und wieder ein Erfolg!

Nicht nur Alex hat Mut bewiesen, sondern auch ich. 2016 konnte ich aufgrund meiner Probleme mit Höhe eine Brücke beim Rosenstein bei Heubach nicht passieren. Dieses Jahr habe ich es geschafft und sie mit einem leicht mulmigen Gefühl langsam aber sicher überquert. Leider war ich danach nicht ganz so euphorisch wie erwartet, aber stolz bin ich trotzdem ein bisschen. Alex habe ich bei der Wanderung ausnahmsweise nicht mitgenommen, damit ich mich voll und ganz auf mich konzentrieren konnte. Das war sicherlich auch gut so.

Beim Rosenstein in Heubach führt sie entlang: die Brücke meines ehemaligen Grauens. 😉

Mein Problem mit Höhe und die Angst vorm Abstürzen ist auch generell besser geworden, was sicherlich mit an meiner verbesserten Trittsicherheit liegt. Inzwischen stolpere ich nicht mehr ständig tollpatschig durch die Welt. Das hat sich auch bei unserer zweiten Wanderung zur Schillergrotte gezeigt. Während ich bei unserer ersten Tour einen schmalen Pfad zur Grotte gemieden hatte, weil der die direkt am Abhang entlang führte und rutschig war, sind Alex und ich ihn nun gewandert (Mehr von der ersten Wandertour gibt es hier: „Fehlen nur noch Rotkäppchen und die Grinsekatze“). Auch in Liechtenstein war ich mutig und habe den Weg nach Steg trotz Herzrasen und Schweißausbrüchen beim zweiten Anlauf bewältigt („Eine grausige Fahrt zum schönsten Ort von Liechtenstein“).

In Sachen Jagen sind wir auch einen großen Schritt weiter: Alex ist jetzt nicht nur ansprechbar, wenn er wild entdeckt, sondern er interessiert sich sogar meist gar nicht mehr. Entweder er sucht Kontakt zu mir oder geht nach einem Blick desinteressiert weiter. Es sei denn, wir begeben uns gemeinsam auf die Jagd – dann ist er immer noch Feuer und Flamme. Keine Sorge, wir krümmen keinem ein Haar.

So jagen wir

Wenn wir Rehe sehen, beobachten wir sie gemeinsam. Wenn sie wegrennen, warte ich noch eine ganze Weile und dann gehen wir ihnen langsam ein Stück nach. Alex darf dann der Fährte folgen — darauf steht er total. Manchmal sind die Wege für mich unpassierbar und ich möchte auch nicht das Wild stören, deshalb bleibe ich irgendwann stehen. Doch das kleine Stück reicht Alex und so kehrt er dann fröhlich zurück. Nur Katzen sind noch ein Problem, aber das kriegen wir auch noch in den Griff!

Das sind nur ein paar der Dinge, die wir 2017 erlebt und gemeistert haben. Ich übe mich ja im Kurzfassen… Nur eins noch zu 2017: Ich ernähre mich endlich größtenteils gesund, was nach bestimmt 30 Jahren Müllschlucken auch Zeit wird, und ich habe das Gefühl, dass Alex und ich noch mehr zusammengewachsen sind. Ich bin souveräner geworden und Alex vertraut mir mehr. Wir können sogar schon wieder etwas Raufen. Ich hoffe, das geht noch weiter!? Ja ok — erwischt, das waren doch mehr Dinge, aber ich übe ja noch… 😉

Wie bereits geschrieben, habe ich meinen Blog etwas vernachlässigt, aber ich gelobe Besserung! Dennoch konnte ich glücklicherweise einige Menschen erreichen, unterhalten und erheitern. Das freut mich besonders und ich hoffe, Ihr bleibt mir beziehungsweise uns auch weiterhin treu!? (Der meist gelesene Beitrag 2017 ist übrigens mein Beitrag zu Hundekind Abbys Blogparade: „Leben mit schwierigem Hund“.) Im nächsten Jahr geht es dann wieder mit viel Elan und Freude voran! Natürlich erfährst Du dann endlich mehr über Schweden und unsere Abenteuer in der Heimat. Aber für 2018 haben wir auch bereits ein paar Pläne – vier um genau zu sein.

Ich war so frei, blöd, mutig oder auch unbedacht Alex und mich für das Camp Canis anzumelden. Mit Franziska, Steffi, Rike, Christine und Vivi sowie ihren Hunden starten wir im März unseren ersten Carnicross-Wettbewerb. Eine Bekannte meinte zu mir, ob das so schlau ist mit einem Angsthund an so einem Rennen teilzunehmen, aber ich habe ein gutes Gefühl. Außerdem starten nicht alle Gruppen gleichzeitig, da auf dem Weg Rätsel zu lösen sind. Und dann ist meine Gruppe so toll, dass sie uns aufgenommen hat, obwohl ich mir einen vorzeitigen Abbruch vorbehalte (Danke an dieser Stelle!). Allerdings bin ich sehr zuversichtlich, dass es dazu nicht kommen wird, denn wir bereiten uns fleißig darauf vor (auch dazu bald mehr).

Im April oder Mai wagen wir uns dann an unsere erste Langstreckenwanderung. Voraussichtlich wandern wir zehn Tage auf dem Kocher-Jagst-Trail. Die 200 Kilometer lange Strecke befindet sich fast direkt vor unserer Haustür und ist somit optimal für einen ersten Versuch. Im Notfall kommen wir schnell und problemlos nach Hause und können Freunde anrufen, die uns helfen. Denn Alex und ich werden auch dieses Mal alleine unterwegs sein. Außerdem sind an der Strecke zahlreiche Gasthäuser gelegen, die man mit Hund ansteuern kann. Ein Zelt und Co mitzuschleppen war mir für die erste Weitwanderung dann doch etwas zu viel.

Ein Blick von der Ruine Rosenstein bei Heubach in Baden-Württemberg

Auch reisetechnisch wollen wir wieder unterwegs sein. Ein Wochenende im Bayerischen Wald ist geplant uuuuund ein nächster Roadtrip. Ursprünglich wollte ich mit einer Bekannten durch Polen reisen, das hat sich aber zerschlagen und so treten Alex und ich die Reise alleine an. Das Reiseziel bleibt das gleiche, aber ich erweitere es noch um Tschechien, da die Republik fast auf dem Weg liegt.

Mal schauen, ob das alles klappt. Ich plane wahnsinnig gerne, aber ich halte mich etwas zurück, denn es kommt bei uns doch immer anders als gedacht. In diesem Jahr wollte ich mit Alex beispielsweise nach Italien stattdessen wurde es glücklicherweise Schweden… Ich hoffe aber, dass wir auf jeden Fall die Zeit finden und gesund sind, um einen nächsten Roadtrip zu unternehmen, denn wie gesagt ich bin angefixt.

Liebe Leute treffen!?

Außerdem hoffe ich, dass wir 2018 endlich ein paar der lieben Leute persönlich treffen, die ich durch das Bloggen kennengelernt habe. Darunter sind unter anderem die liebe Stephie mit Luna und Enki, der in meinen Gedanken schon Alex bester Kumpel ist, von The Pell-Mell-Pack, Franziska mit Rosa von La Piba Rosa und Nina mit Frida von der weisse hund, um nur ein paar zu nennen. Es gibt noch ein paar ganz liebe Menschen im Bloggeruniversum und ich hoffe, ich darf noch mehr kennenlernen.

Egal ob Blogger oder nicht, wir wünschen Euch allen ein paar wunderschöne, erholsame und besinnliche Weihnachtstage! Falls wir uns nicht mehr hören oder lesen (denn ich weiß nicht, ob ich zum Schreiben komme zwischen den Feiertagen): Rutschst gut und vor allem entspannt in das neue Jahr hinein! Bleibt gesund und munter und ich hoffe, wir „sehen“ uns spätestens 2018 wieder!?

Ich freue mich bis dahin natürlich auch von Deinen Erfolgen in 2017 und/oder Plänen für 2018 in den Kommentaren zu lesen!

Ich habe mich vor allem in das Småland von Schweden verliebt.

2 Comments

  1. Liebe Anni,

    ein wunderbarer Bericht! Wird es dieses Jahr auch wieder einen Rückblick deinerseits geben?
    Ich bin inspiriert und werde nun auch mal die Fortschritte aufschreiben, die meine beiden Tierschutz-Hunde Pepe und János bis jetzt gemacht haben (keine Ahnung ob ich es veröffentliche, aber zumindest für mich). Der Weg mit einem Hund der so seine „Päckchen“ mit sich trägt, ist nicht immer einfach und wie Du auch in anderen Beiträgen schreibst manchmal frustrierend weil es eben nicht nur Fort- sondern leider auch Rückschritte gibt. Ich erlebe gerade ein Auf und Ab das mich sehr sehr herausfordert. Da tut es gut zu lesen, dass es anderen Hundehaltern ähnlich gehen kann.
    Wie genau hast du denn die Sache mit dem gemeinsamen Jagen hinbekommen? Bleibt die Leine dran?
    Das wär doch auch mal einen Bericht wert 🙂
    Ich freue mich auf weitere Geschichten.

    Liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit.
    Carolin mit Pepe und János

    • Anni Antworten

      Liebe Carolin.
      danke für Deinen Kommentar und es freut mich sehr, wenn Dir mein Beitrag gefällt! 🙂 Eigentlich wollte ich keinen Rückblick schreiben, weil das Jahr ziemlich besch… war, aber ich habe wegen Deinem Kommentar meine Meinung geändert. Ich finde, man muss auch die unschönen Seiten des Lebens schildern und irgendetwas Gutes gibt es dann ja doch meist.
      Das Auf und Ab kenne ich sehr gut und es kann wirklich wahnsinnig frustrierend sein. Dafür gibt es auch sooo viele tolle Momente, die den ganzen Ärger dann wieder vergessen lassen. Nur nicht aufgeben!!! Es wird sicherlich bald wieder besser und einfacher. Mir tut es auch gut, zu lesen, dass man nicht die einzige Hundehalterin ist, die manchmal ihren Vierbeiner gerne auf den Mond schießen würde oder an sich vollkommen verzweifelt, weil irgendetwas nicht klappt… Mit so etwas und Ähnlichem ist man vermutlich nie alleine.
      Im Moment jagen wir leider gar nicht mehr so viel gemeinsam. Alex hat nicht mehr so das Interesse an Rehen und bei Katzen klappt es leider nicht so gut, aber vielleicht ändert sich das noch. Generell lasse ich dabei die Leine dran, weil am Anfang wäre er sofort hinter her gegangen. Jetzt bleibt er zwar bei mir, meistens, aber wenn es dann ein Stück ins Dickicht geht, dreht manchmal doch noch etwas zus ehr auf, dass ich ihm leider nicht 100 prozentig traue.
      Ganz am Anfang war Alex gar nicht ansprechbar, wenn wir ein Tier (meist Rehe) getroffen haben. Ich bin dann einfach erstmal stehengeblieben. Wenn ich nah genug an ihm dran war, dann habe ich mich zu ihm gehockt und ihn an der Schulter berührt oder umrahmt (quasi leicht umarmt). Dann haben wir gemeinsam das Tier beobachtet. Ist es dann weg gerannt, habe ich noch einige Zeit gewartet und dann sind wir ganz langsam hinter her. Alex hat dann die Spur verfolgt. Meist reichte ihm nur ein Stück und dann war wieder alles gut. nach ein paar Mal wusste er dann schon Bescheid und ist nicht mehr ausgeflippt, sondern hat von sich aus ruhig, brav gewartet, bis ich das Signal zum Folgen gab. Das ist es bei uns im Großen und Ganzen eigentlich. Ich kann Dir das Buch „Wege zur Freundschaft – eine Liebeserklärung an jagende Hunde“ von Ulli Reichmann ans Herz legen. Aus dem Buch habe ich nämlich die Idee und sie erklärt das nochmal ein bisschen ausführlicher.
      Ja, danke für den Anreiz, ich werde vielleicht wirklich mal über unsere Jagderfahrungen schreiben und es folgen auch noch weitere andere Geschichten. 🙂

      Ich wünsche Dir und Deinen Jungs auch eine schöne Weihnachtszeit und ich hoffe sehr, dass wir uns nächstes Jahr mal treffen!?!
      Liebe Grüße
      Anni

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