Das Thema Heimat beschäftigt mich immer wieder und zur Zeit ganz besonders, denn es gibt wieder eine passende Blogparade. Da ich mehrere Orte als meine Heimat deklariere, ist es mir etwas schwer gefallen mich für eine zu entscheiden…
Charnette von „Wir auf Reise“ hat zur Blogparade aufgerufen: 11 Fragen zum Thema Heimatliebe. Auf meinem Blog geht es mehr um meine Wahlheimat, den Ostalbkreis von Baden-Württemberg, weil man hier insbesondere als Hundehalter, Wanderer und Naturliebhaber, wie ich es bin, besonders viel erleben kann. Aber meine Heimatstadt hat auch einiges zu bieten und deshalb habe ich mich letztendlich für sie entschieden. Also geht es in den folgenden Antworten um Bremen.
Was ist für dich Heimat, was bezeichnest du als deine Heimat?
Vor kurzem rief Andrea von „Anwolf – Unterwegs auch mit Hund“ zur Blogparade „Heimatorte – Woran denkst Du, wenn Du an Heimat denkst“ auf. In dem Beitrag dazu (Frisches Heu, türkises Wasser, ein Hund und ein Bett) habe ich diese Frage ausführlich beantwortet. Kurz gefasst ist Heimat für mich der Ort, wo mein Bett und mein Hund sind. Also habe oder hatte ich bereits einige Heimaten. Eine ist die Hansestadt Bremen, denn dort bin ich geboren und habe viele Jahre meines Lebens verbracht.
Wo liegt deine Heimat? Beschreibe die geographische Lage.
Bremen liegt im Norden Deutschlands. Etwa eine Stunde von der Nordsee entfernt, umringt von Niedersachsen. Zusammen mit Bremerhaven ist es das kleinste Bundesland. Nur die Stadt Bremen ist allerdings die zehntgrößte Stadt Deutschlands, die sich zwischen Hamburg und Hannover befindet. Beide Städten sind in etwa einer Stunde mit dem Auto zu erreichen (es hängt natürlich vom Verkehr ab, wo man startet und wo man genau hin will).
Nenne drei Highlights, die jeder Tourist unbedingt besuchen muss.
Es gibt in Bremen viele tolle Orte und es kommt natürlich ganz darauf an, was einen interessiert. Also ob man gerne in Museen geht oder lieber in der Natur ist, auf historisches oder modernes steht und so weiter. Aber ich habe trotzdem drei Tipps.
Auf jeden Fall sollte man das Schnoorviertel besuchen. Das ist die Altstadt von Bremen. Sie ist zwar nicht so groß, aber es gibt ein paar, kleine gemütliche Gassen, jede Menge kleiner niedlicher Fachwerkhäuser und ein paar typische Souvenirläden mit Bremer Spezialitäten.
Natürlich sollte man sich auch einmal etwas Glück beim Esel der Bremer Stadtmusikanten abholen. Wer die Beine reibt, darf sich etwas wünschen, so heißt es zumindest. Und da die beiden Vorderbeine inzwischen eine andere Farbe haben, als der restliche Körper des Esels, haben das offensichtlich auch sehr viele Menschen.
Wer gerne draußen unterwegs ist, sollte auf jeden Fall dem Bürgerpark einen Besuch abstatten. Hier kann man nicht nur spazieren gehen, sondern auch Boot fahren, Minigolf spielen, Tiere anschauen oder Bremer Spezialitäten genießen. Außerdem gibt es ein paar Spielplätze. Für Hunde gilt allerdings durchgehend Leinenpflicht.
Für Hundehalter ist die Uniwildnis ein schöner Ort für eine ausgiebige Runde. Es gibt dort auch einen Sandplatz und einen kleinen See zum Toben und Erfrischen. Allerdings ist da sehr viel los (vor allem nachmittags und am Wochenende) und oft trifft man die anderen Hunde um einiges früher als deren Halter, sodass es dort nicht unbedingt für unverträgliche Hunde geeignet ist. Der Werdersee und drumherum ist auch ein beliebter Ort für Hundehalter oder der „Hundestrand“ bei Woltmershausen, wo sich nicht nur Robben am Strand tummeln. Zwei weitere Tipps in Bremens Umgebung findet ihr hier und hier.
Was kann man mit Kindern einen Tag lang machen?
Bei gutem Wetter ist der Bürgerpark auf jeden Fall eine gute Idee (siehe vorherige Antwort) und bei schlechtem das Universum (siehe nächste Antwort). Ansonsten gibt es aber auch noch unter anderem ein Puppentheater (Mensch Puppe), das Geschichtenhaus im Schnoor, man kann bouldern (Boulder Base oder Linie 7), das Überseemuseum und die Kunsthalle bieten auch immer wieder Kinderausstellungen an und es gibt Indoorspielplätze (Dr. Rocket und SpielCoolisse), um nur ein paar Dinge zu nennen.
Es regnet in Strömen, was könnt ihr als Schlecht-Wetter-Programm empfehlen?
Bei schlechtem Wetter, was leider keine Seltenheit in Bremen ist, empfehle ich einen Besuch im Universum. Das ist ein interaktives Museum, wo man sehr viel erleben kann und auch lernen. Es gibt immer wieder verschiedene Themenschwerpunkte, aber das Oberthema ist immer die Wissenschaft. Aber keine Sorge, es ist alles andere als trocken und langweilig. Denn statt einfach nur irgendwelche Tafeln abzulesen oder Filme anzugucken, kann man mit allen Sinnen auf Entdeckungstour gehen. Egal ob Groß oder Klein, im Universum kommen, meiner Meinung nach, alle auf ihre Kosten.
Welche kulinarischen Köstlichkeiten müssen unbedingt probiert werden und wo?
Bremer Knipp ist so eine Spezialität. Allerdings muss ich auch davor warnen: Erstens ist es eine Grützwurst (also nicht für Vegetarier oder Veganer), deren Inhalt normalerweise nicht genauer definiert wird, und zweitens ist es eine sehr fettige Angelegenheit. Ich liebe Knipp, aber es ist nicht jedermanns Sache. Entweder man mag es oder nicht, dazwischen gibt es nichts. Am besten kann man Knipp in der Waldbühne im Bürgerpark essen. Dort gibt es auch ein paar andere Bremer Spezialitäten wie Matjes oder Brathering (hängt natürlich von der Saison ab).
Wer im Winter in Bremen ist, sollte auf jeden Fall Kohl und Pinkel essen. Das kann man am besten etwas Außerhalb bei Geffken „Zur Schleuse“. Dort gibt es aber noch andere sehr leckere Gerichte (deutsche Hausmannskost).
Meine ganz persönlichen Bremer Highlights sind noch Hachez Schokolade und Becks Bier. 😉
Welches Hotel kannst du empfehlen?
Da muss ich leider passen. Ich habe nur eine einzige Nacht in einem Bremer Hotel verbracht. Das war im Maritim Hotel. Es war zwar alles in Ordnung, aber es gibt sicherlich noch andere (günstigere) Alternativen. Eine etwas andere Übernachtung bietet sicherlich die Alexander von Humboldt, das Schiff mit den grünen Segeln aus der Becks Werbung. Allerdings liegt sie in Bremerhaven (etwa 64 Kilometer von Bremen entfernt). Oder man kann eine Nacht im Wolfcenter in Dörverden verbringen (etwa 53 Kilometer entfernt). Wie man dort die Nächte verbringt, weiß ich allerdings nicht.
Wo befindet sich dein absoluter Lieblingsplatz und warum ist es dein Lieblingsplatz?
Ich habe nicht den einen Lieblingsplatz in Bremen. Vielmehr kommt es darauf an, was ich möchte. Wenn ich etwas trinken gehen möchte, sei es jetzt abends oder auch tagsüber, bin ich am liebsten im Viertel unterwegs. Da gibt es zahlreiche kleine Cafés und Bars.
Wenn ich die Natur erleben möchte, gehe ich entweder zum Tiergehege Bürgerpark oder außerhalb der Badesaison an den Unisee. Aber am liebsten bin ich dann mit meinem Hund außerhalb von Bremen. Da ist unser Lieblingsort die Landzunge bei der Firma Hansa Beton kurz vor Dreye. Hier wird es geduldet, dass die Hunde freilaufen und sie können samt Haltern schwimmen.
Was ich auch toll finde ist eine Radtour oder Fahrt mit Inlinern durch das Blockland inklusive einem Zwischenstopp bei Dammsiel. Dort kann man gemütlich im Garten an der Wümme sitzen und eine Berliner Weiße schlürfen.
Was ist der absolute Geheimtipp, der in keinem Reiseführer beschrieben ist?
Da ich die Reiseführer von Bremen nicht kenne, weiß ich nicht, was darin steht und habe keinen Geheimtipp. Was ich auf jeden Fall noch empfehlen kann, ist die Waldbühne im Bürgerpark auch wenn man nicht essen möchte. Der Biergarten hat etwa 600 Plätze und ist sehr schön gelegen. Außerdem ist das Innere des Waldschlösschen auch besonders. Die Wände zieren nämlich zahlreiche, alte Werbeschilder. In der Biergartensaison gibt es sonntags immer einen Frühschoppen mit Musik.
Was ist die schönste Veranstaltung des Jahres?
In Bremen gibt es zahlreiche Veranstaltungen, aber die schönste ist für mich die Breminale. Diese findet meist im Juli statt. An fünf Tagen verwandelt sich der Osterdeich und ein kleiner Teil der Wallanlagen in ein buntes Treiben. Es gibt mehrere Bühnen, wo die unterschiedlichsten Musiker auftreten. Es gibt zahlreiche Stände, wo man nicht nur Essen und Trinken kaufen kann, sondern auch verschiedene andere Dinge. Auch für Kinder gibt es ein vielfältiges Programm. Und das beste ist, dass es keinen Eintritt kostet. (Allerdings ist es mir persönlich abends am Wochenende oft zu voll.)
In welcher Jahreszeit ist es in deiner Heimat am schönsten und warum?
Während ich meine Wahlheimat zu jeder Jahreszeit toll finde, kann ich das von Bremen nicht behaupten. Der Winter ist meist matschig und verregnet. Er gleicht alles anderem als einem schönen Winterwonderland, wobei es sehr kalt sein kann. Vor Weihnachten ist aber der Weihnachtsmarkt, vor allem der an der Schlachte (Schlachtezauber) zu empfehlen, sofern man auf so etwas steht.
Am besten ist wahrscheinlich der Frühling und der Sommer geeignet, wobei es auch dort oft regnen kann. Also auf jeden Fall sollte man Regensachen oder wenigstens einen Schirm dabei haben. Der Herbst trumpft manchmal mit besonders gutem Wetter: Sonne und warme Temperaturen sind möglich, aber nicht Standard. Allerdings findet im Herbst der Freimarkt statt, die fünfte Jahreszeit Bremens. Also wer auf Rummel steht, sollte zu der Zeit seine Reise nach Bremen planen oder um Ostern rum, denn da ist die Osterwiese, die kleine Schwester des Freimarkts.
Als ich diesen Beitrag erstellt habe, musste ich erschrenderweise feststellen, dass ich fast keine Bilder von Bremen habe. Inzwischen mache ich ständig Fotos, egal wo ich bin, aber meine Heimatstadt ist da zu kurz gekommen. Kennt Ihr das auch?
Habt Ihr noch ein paar Tipps für einen Bremen Besuch, dann freue ich mich davon in den Kommentaren zu lesen!
10 Comments
Liebe Anni,
vielen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade. Ich finde es schön, dass so viele aus Norddeutschland an meiner Parade teilnehmen und so reiht sich Bremen ganz wunderbar ein! Da ich noch nie in Deutschlands Norden war, weiß ich definitiv, was ich in den nächsten Jahren noch so machen kann.
Liebe Grüße,
Charnette
Liebe Charnette,
ich danke für die schöne Blogparade und die guten Fragen! Werde Dank Dir das nächste Mal in Bremen wieder auf Entdeckungs- und vor allem Fototour gehen.
Du solltest Dir den Norden auch auf jeden Fall mal anschauen, er ist einen Besuch wert. 🙂
Und ich bin gespannt, was noch für tolle Beiträge bei der Blogparade zu Sande kommen…
Liebe Grüße
Anni
Pingback: Blogparade - 11 Fragen zum Thema Heimatliebe
Hallo Anni 🙂
Ich bin auch gerade dabei mir die schönen Artikel zur Blogparade durchzulesen. Auch ich habe einen Artikel hinterlassen zu meiner Heimat.
Dein Text ist wirklich schön und informativ geschrieben. Super ist es auch, dass du passend zu deiner Seite, deinen Hund und somit andere Hundeliebhaber und -besitzer mit einbeziehst und Tipps in und um deine Heimat gibst.
Vielen Dank für den Rat, dem Esel die Beine zu streicheln. Vielleicht besuchen wir ja mal deinen Ort und versuchen unser Glück.
Reichlich Spaß Dir und deinem Hund beim fotografieren. Fotos bleiben im Album, auch wenn die Festplatte mal abstürzen sollte 😉
Liebe Grüße, maria von theresahilft.de
Hallo Maria,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und Deine lobende Worte! Es freut mich, dass Dir mein Beitrag gut gefällt. Das kann ich auch nur zurück geben: Du hast auch einen tollen, informativen Artikel geschrieben und den Spreewald schmackhaft gemacht!
Ich drück die Daumen, dass Euch der Esel Glück bringt, falls Ihr mal in Bremen sein solltet. 🙂
Liebe Grüße
Anni
Liebe Anni,
danke, das du uns mit deinem Beitrag Bremen vorstellst. Ich selber kenne nur die Bremer Stadtmusikanten. Um so mehr hat mich dein Artikel sehr interessiert. Leider kam ich im Norden nicht weiter als Münster. Das sollte ich jetzt definitiv ändern. Als Hundebesitzer kann ich genau nachempfinden, wie das mit Hund im Bett ist 🙂
Liebe Grüße aus dem Rheingau.
Selda
Liebe Selda,
vielen Dank für Deine Worte und auch bei Dir muss ich mich entschuldigen, dass ich erst jetzt antworte! Ich muss mal mein wordpress überprüfen…
Freut mich sehr, dass Dir mein Artikel gefällt und ja Bremen ist eine Reise wert, wobei die Innenstadt nicht unbedingt mit Hund zu empfehlen ist, da es dort meist sehr voll ist. Außer man hat ein sehr entspanntes Exemplar… 🙂 Die Bremer Stadtmusikanten kennt wahrscheinlich jeder und viele sind etwas enttäuscht, wenn sie die das erste Mal sehen, weil sie doch sehr klein und unscheinbar sind. Vorbeischauen sollte man aber auf jeden Fall und dem Esel die Beine reiben. vielleicht bringt es ja wirklich Glück… 😉
Liebe Grüße aus Baden-Württemberg
Annia
Hallo Anni,
ein schöner Beitrag! ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht über meine eigentliche Heimatstadt Bremen, sondern über meinen Lieblingsort und Wahlheimat Kellenhusen berichte. Aber nun bin ich froh, dass auch Bremen nicht zu kurz gekommen ist. Außerdem habe ich deinen Blog direkt einer Freundin empfohlen, die mir sagte dass auf meiner Seite noch hundefreundlicher Urlaub fehlt 😉
Herzliche Grüße
Yvonne
Hallo Yvonne,
danke für Deinen Kommentar und entschuldioge, dass ich erst jetzt antworte. ich wurde leider nicht benachrichtig und hatte sehr viel zu tun in letzter Zeit, sodass ich hier gar nicht vorbei egschuat habe…
Freut mich, wenn Dir der Beitrag gefällt und es ist auch gut, dass Du Deinen Lieblingsort genommen hast, so konnte ich auch noch Neues entdecken. Wobei mich auch interessieren würde, was Du über Bremen zu sagen hast! Vielleicht hast Du ja ein paar Tipps, die ich nicht kenne?
Und vielen lieben Dank, dass Du meinen Blog weiterempfohlen hast, ads freut mich sehr. Ich hoffe, er gefällt!?
Viele Grüße
Anni
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