Reiseapotheke für Hunde und Tipps für den Urlaub mit Hund

Die Chorizo-Wurst roch zu lecker und die Scherbe im Wasser war nicht zu sehen. Schwups hat der Hund Durchfall und seine Pfote blutet. Natürlich möchte das niemand, aber auch im Urlaub kann der Hund krank werden und/oder sich verletzten.

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Achtung: Dieser Artikel ist nach bestem Wissen und Gewissen entstanden. Er basiert auf Erfahrung und insbesondere auf gründlicher Recherche. Trotzdem erhebt er keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt selbstverständlich weder eine Rücksprache mit einem Tierarzt noch einen Tierarztbesuch. Die Nutzung und Anwendung der Tipps, Produkte und Co. erfolgt auf eigene Gefahr.

Egal ob Urlaub mit Hund innerhalb oder außerhalb Deutschlands, es ist immer ratsam, Tierärzte und Tierkliniken bereits vor Reiseantritt in Erfahrung zu bringen. Anschließend die Telefonnummern und Adressen am besten notieren und/oder abspeichern, damit im Notfall nicht lange gesucht werden muss. Für die Erste Hilfe und kleinere Wehwehchen sollte eine Reiseapotheke für Hunde im Gepäck sein. Was die enthält, hängt natürlich von den Bedürfnissen des Hundes und Halters ab. Ein paar grundlegende Dinge können aber sinnvoll sein.

Das gehört in die Reiseapotheke für Hunde:

• Verbandszeug (u.a. Mullbinde, Kompressen, Watte für die Zehenzwischenräume, Schere, (selbstklebende) elastische Bandage)
• Zeckenzange oder Zeckenhaken
• Augenspüllösung
• Desinfektionsmittel
• Kochsalzlösung
• Wund- und Heilsalbe
• Fieberthermometer
• Pinzette
• Einmalhandschuhe
• Maulkorb
• Pfotenschuhe
• Taschenlampe
• Einwegspritze
• Ohrreiniger
• Schmerzmittel für Hunde
• Medikament gegen Übelkeit/Reiseübelkeit beim Hund
• Mittel gegen Durchfall beim Hund
• Beruhigungsmittel für Hunde
• Traubenzucker oder etwas Honig
• Kühlpads/-akkus (nicht direkt auf den Hund legen, sondern vorher in ein Handtuch o.Ä. einwickeln)
• Halskragen
• Ggf. Medikamente, die Dein Hund regelmäßig bekommt
• Ggf. Schutz gegen Zecken, Mücken, Flöhe und andere Parasiten

Medikamente für die Reiseapotheke für Hunde

Welche Medikamente in die Reiseapotheke für Hunde kommen, hängt natürlich von dem jeweiligen Vierbeiner und Zweibeiner ab. Vor Deinem Urlaub mit Hund solltest Du deshalb Deinen Tierarzt aufsuchen und Dir für die wichtigsten Fälle Medikamente mitgeben lassen. Neben den Mitteln, die Dein Hund regelmäßig erhält, gehören für mich vor allem Schmerzmittel für Hunde, etwas gegen Durchfall und Übelkeit in die Reiseapotheke. Ein Beruhigungsmittel für den Hund kann auch nicht schaden.

Am besten besprichst Du alles noch einmal genauer mit Deinem Tierarzt. Also welche Medikamente sind sinnvoll, wann und wie sollten sie gegeben werden. Lass Dich auch beraten in Sachen Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Augenspüllösung und Co., damit Du das passende Produkt für Deinen Vierbeiner mitnimmst. Schließlich verträgt nicht jeder Hund jedes Mittel. Wenn Du schon beim Tierarzt bist, kann es nicht schaden, wenn Dein Hund einmal durchgecheckt wird. So kannst Du auf Nummer sichergehen, dass Dein Hund auch reisetauglich ist.

Natürlich ersetzt kein Medikament einen Besuch bei einem Tierarzt, sondern sie sollten stets bewusst und nur als erste „Notfallmaßnahme“ eingesetzt werden. Notiere Dir die Namen der Medikamente auf Deinem Handy und/oder einem Zettel, den Du in Deinem Portmonee immer dabei hast. Denn falls ein Tierarztbesuch nötig ist, sollte der genau wissen, was der Hund bereits bekommen hat, damit Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verhindert werden.

Homöopathie für die Reiseapotheke für Hunde

Die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln ist zwar umstritten, aber trotzdem gilt bei homöopathischen Mitteln für Hunde, dass vor Verabreichung möglichst Rücksprache mit einem passenden Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker gehalten wird: In der Homöopathie spielen wie in der Medizin verschiedene Parameter eine Rolle und die entscheiden dann über das Mittel. Ein einziges Symptom reicht also normalerweise nicht aus, um ein homöopathisches Mittel für den Hund auszuwählen. Natürlich gibt es einige verschiedene Tropfen und Globuli – jedes hat mehrere Einsatzgebiete. Außerdem sind auch bei homöopathischen Mitteln Nebenwirkungen möglich.

Im Folgenden einige Beispiele, die sich für eine Reiseapotheke für Hunde eignen können. Die Liste bietet aber nur einen kleinen Ein- beziehungsweise Überblick:

• Traumeel: Traumeel kommt bei akuten Schmerzen, Entzündungen und Verletzungen zum Einsatz. Es soll schmerzstillend und entzündungshemmend sein, deshalb kann es bei Spondylose, ED, HD und Arthrose unterstützen. Als Gel wird es beispielsweise bei Prellungen verwendet, allerdings darf der Hund es nicht abschlecken. Achte darauf, dass Du die Traumeel für Hunde, sprich die Vet-Version verwendest (Traumeel ad us. vet.).
• Arnica: Bei (stumpfen) Verletzungen und Prellungen wird auch Arnica für Hunde verwendet. Es soll blutstillende und wundheilende Eigenschaften haben.
• Nux Vomica: Die Brechnuss kann zum Einsatz kommen, wenn der Hund Unverträgliches gefressen hat, an Reiseübelkeit, Durchfall oder Verstopfung leidet. Es soll außerdem bei Blasenentzündung und Stress unterstützen.
• Aconitum: Aconitum wird auch als „homöopathisches Valium“ bezeichnet. Es soll unter anderem bei Ängsten und Schock, beispielsweise nach einem Unfall, unterstützen.
• Rescue Tropfen: Die Bachblütenmischung ist auch als Notfalltropfen bekannt. Sie sollen in verschiedenen Stresssituationen dem Hund etwas Beruhigung schenken. Sie können zum Beispiel nach einem Unfall, bei Gewitter, bei einem Tierarztbesuch verwendet werden. Achte darauf, dass die Rescue Tropfen KEINEN Alkohol enthalten.

Für die Erste Hilfe beim Hund

Ein inniger Kontakt mit einem spitzen Stein, einer Scherbe oder Stacheldraht und das Blut fließt aus der Hundehaut. Größere Wunden und Verletzungen sollte selbstverständlich ein Profi behandeln, aber eine gute Erstversorgung entscheidet mit über den Verlauf. Kleine Wunden und Verletzungen am Hund kannst Du auch selbst versorgen. Ein Erste Hilfe Set für Hunde gehört deshalb in jedes Reise- und Wandergepäck. Entweder stellst Du Dir selbst eines zusammen oder kaufst ein fertiges. Ich habe beispielsweise unter anderem das „First Aid Kit“ von Alcott. Eines für Menschen tut es natürlich auch.

Pfotenschuhe für den Hund

Wichtig für die Hundepfote ist Watte, damit Du die Zehnzwischenräume polstern kannst. Ansonsten scheuert gerne die Haut auf, da der Verband sie zu sehr aufeinanderpresst. Neben Verbandszeug für den Hund habe ich noch Pfotenschuhe dabei. Die Größe habe ich extra so gewählt, dass sie über einen Verband passen: Denn der kann die Blutungen stillen und hält Schmutz noch besser fern.

Die Pfotenschuhe sorgen dann dafür, dass der Pfotenverband nicht nass wird. Ich habe ganz einfache Pfotenschuhe bei Fressnapf gekauft. Es gibt aber natürlich auch welche mit Grip, die sich für anspruchsvolle Wandertouren eignen, wie die von Ruffwear. Die sollten aber richtig sitzen, um die Pfoten zu schützen. Ein Verband hat darunter dann keinen Platz mehr.

Erste Hilfe am Hund: Kurs und/oder Ratgeber

Wer die Möglichkeit hat, dem empfehle ich einmal einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu absolvieren. Leider sind die bisher noch rar gesät in Deutschland, aber vielleicht findest Du ja einen in Deiner Nähe. Ein Erste Hilfe Ratgeber für Hunde empfinde ich ebenfalls als praktisch. In so einem Buch lässt sich schnell nachschlagen, wie die Erstversorgung am Hund am besten erfolgt. Mir hat das Buch „Erste Hilfe am Hund: Im Notfall richtig handeln“ von Imke Niewöhner einmal sehr geholfen, als Alex OP-Wunde aufgeplatzt ist (die Geschichte findest Du hier: „Erste Hilfe am Hund: Blutung stillen mit Druckverband“).

Wandern und Urlaub mit Hund: Maulkorb mitnehmen

Außerdem habe ich in unserem Reise- und Wandergepäck immer einen Maulkorb. In manchen Ländern ist das Pflicht, wie an öffentlichen Plätzen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zusätzlich bietet er Sicherheit, wenn sich der Hund verletzten sollte. Auch der liebste Hund der Welt kann zuschnappen, wenn er Schmerzen hat. Vor Reisebeginn empfiehlt sich aber ein Maulkorbtraining, so kann sich der Hund an den Maulkorb in Ruhe gewöhnen und empfindet ihn nicht als schlimm.

Überblick Vitalwerte beim Hund

Atemzüge: 10 bis 40 Atemzüge pro Minute

Herz: 60 bis 120 Herzschläge pro Minute

Kapillare Füllzeit: maximal bis 2 Sekunden

Körpertemperatur: Erwachsener Hund 37,5/38 bis 39 Grad, Welpen bis 39,5 Grad

Mundschleimhaut: rosa = ok, blass = deutet auf Schock, Blutarmut, hin blau = deutet auf Sauerstoffmangel hin, grau = deutet auf eine Vergiftung hin, gelb = deutet auf ein Leberproblem hin

WICHTIG: Bei den Vitalwerten Atmung, Puls und Herzschlag findet man teilweise leicht abweichende Angaben und sie schwanken je nach Größe und Gewicht des Hundes. Am besten testet Du sie bei Deinem Hund im Ruhezustand, wenn es ihm gut geht, und hältst zusätzlich Rücksprache mit Deinem Tierarzt.

Hitzschlag/Überhitzung beim Hund

Sommer, Sonne, Sonnenschein ist für den Urlaub mit Hund eine feine Sache, aber birgt Risiken. Im Gegensatz zu uns Menschen können Hunde nämlich nur bedingt schwitzen. Die Wärmeregulierung erfolgt bei Hunden hauptsächlich über das Hecheln. Sie geben nur minimal Schweiz über die Pfoten und die Nase ab. Beides reicht aber nicht, um hohen Temperaturen gut zu strotzen. Deshalb werden körperliche Aktivitäten bei über 20 Grad für Hunde als bedenklich eingestuft. Sport sollte in den warmen bis heißen Stunden somit tabu sein. Das gilt auch fürs Joggen mit Hund, Fahrradfahren mit Hund und Schwimmen. Schließlich gehören diese Aktivitäten zum Ausdauersport für Hunde. Ein kurzes Abkühlen im Wasser ist natürlich etwas anderes.

Der Hund sollte sich außerdem nicht zu lange in der Sonne aufhalten. Neben Hitzschlag besteht zusätzlich Sonnenstichgefahr. Allein im Auto hat Hund bei warmen und heißen Temperaturen überhaupt nichts verloren, denn da steigt die Wärme innerhalb weniger Minuten auf Backofentemperaturen an. Somit besteht Lebensgefahr für den Hund und das bereits in wenigen Minuten.

In aller Kürze: mögliche Symptome Hitzschlag beim Hund

Das Thema Hitzschlag beim Hund ist wie die meisten Gesundheitsthemen sehr umfangreich und eignet sich für einen kompletten Artikel. Deshalb im Folgenden nur eine Kurzfassung und ein grober Überblick.

Die Symptome eines Hitzschlags beim Hund können vielfältig sein und hängen unter anderem von der Dauer des Zustandes ab. So können beispielsweise Schwäche, Zittern, Unruhe, starkes Hecheln, hochrote Schleimhäute, Erbrechen und Orientierungslosigkeit auftreten. Der Hund sollte umgehend zu einem Tierarzt, denn es besteht Lebensgefahr. Außerdem muss er sofort aus der Sonne raus.

Hitzschlag beim Hund: Trotz Erster Hilfe immer zum Tierarzt!

Als Erste-Hilfe-Maßnahme den Hund mit feuchten Tüchern oder Ähnlichem vorsichtig kühlen. Vorsichtiges Abduschen ist (bei stabilem Kreislauf) ebenfalls möglich, aber den Hund bitte NICHT einfach mit (eis-)kaltem Wasser übergießen. Die Kühlung am besten an den Pfoten beginnen und langsam hocharbeiten. Wenn der Hund bei Bewusstsein ist, biete ihm frisches, nicht zu kaltes Wasser zu trinken an. Bei Agila findest Du eine Infografik zum Herunterladen über Anzeichen und Erste Hilfe bei Hitzschlag beim Hund.

Auch wenn es dem Hund nach der Ersten Hilfe besser geht, ist ein Besuch beim Tierarzt nötig, um Folgeschäden unter anderem am Gehirn und an den Organen zu vermeiden. In einem Auszug eines Fachbeitrages auf der Webseite von Thieme Vet werden Studienergebnisse erwähnt: Demnach sterben über 50 Prozent der Hunde, die mit einem Hitschlag in einer Tierarztpraxis oder -klinik vorgestellt werden. (Der vollständige Fachartikel ist kostenpflichtig hier zu finden: https://vetcenter.thieme.de/ejournals/1439-3832_2017_02?context=search#/10.1055-s-0043-104108)

Jeder Hund ist anders

Wie gut ein Hund im Sommer klarkommt, variiert natürlich ein bisschen von Hund zu Hund und von Rasse zu Rasse. Zu Alex Vorfahren gehören unter anderem Huskies, von denen er die dicke Unterwolle geerbt hat. Ab 20 Grad möchte er meist nicht einmal mehr Schritt gehen. Ich kenne einige Hunde, die bei höheren Temperaturen nach wie vor fröhlich und munter spazieren gehen. Aber Sport sollte für diese Hunde ebenfalls tabu sein!

Bestimmte Hunderassen, deren Atemwege beispielsweise durch die Zucht schon verkürzt oder verengt sind, bekommen meistens schneller Probleme. Sie können auch bei unter 20 Grad recht schnell überhitzen und einen Hitzschlag erleiden. Das gilt genauso für Hunde mit Herzproblemen oder für manche Senioren.

Eine Überhitzung ist beim Hund nicht nur im Sommer möglich, sondern das ganze Jahr über, zum Beispiel im Winter beim (extremen) Hundesport. Also sollte man generell bei Aktivitäten vermehrt den Gesundheitszustand seines Hundes im Auge behalten.

Unterkühlung beim Hund

Urlaub mit Hund ist nicht nur im Sommer eine feine Sache, sondern das ganze Jahr über. In den kalten Monaten kann ein Hund genauso wie wir Menschen unterkühlen. Bei Hunden spricht man von einer Unterkühlung, wenn die Körpertemperatur unter 37,7 Grad sinkt.

Erste Anzeichen können sein, dass der Hund das Weitergehen verweigert, in Richtung Heim zerrt, schneefreie und trockene Plätze aufsucht. Eine verkrampfte Haltung mit eingeklemmter Rute, aufgebogenem Rücken, gesträubtem Fell und einem zitternden Körper sind ernste Anzeichen. Schnelles Handeln in Form vom langsamen Aufwärmen ist gefragt, denn eine Unterkühlung beim Hund kann lebensgefährlich werden! Ab einer Körpertemperatur unter 33 Grad besteht kaum noch eine Überlebenschance. Im besten Fall sollte eine Unterkühlung von Anfang an verhindert werden.

Ein Hundemantel ist sinnvoll

Auch in diesem Fall ist wieder jeder Hund anders. Alex hat beispielsweise bei minus 15 Grad keine Probleme – im Gegenteil, da blüht er sogar richtig auf. Er hat aber auch dichte Husky-Unterwolle. Trotzdem habe ich auf unseren Reisen und insbesondere bei unseren Winterwanderungen einen wasserdichten Hundemantel dabei. Für die Pausen im Freien, nach der Bewegung kühlt Alex im Ruhezustand natürlich schneller ab, und einfach für den Fall der Fälle.

Andere Hunde frieren bereits bei unter 10 Grad Plus. Dazu gehören meist Hunde, die sehr kurzes und dünnes Fell haben. Sie laufen dann auch schneller Gefahr, zu unterkühlen. Deshalb sollten solche Hunde auch viel früher einen Hundemantel anbekommen. Rodesian Ridgebacks sind beispielsweise Hunde, denen teilweise bereits im Herbst ein Hundemantel gut tun kann. Aber auch das Alter und der Gesundheitszustand spielen beim Thema Unterkühlung beim Hund eine Rolle. Hunde, die an Arthrose leiden, frieren beispielsweise auch oft schneller als andere.

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Schutz vor Zecken, Würmern, Mücken, Flöhen und anderen Parasiten

Das Thema Zeckenschutz für Hunde hat schon viele Debatten ausgelöst. Meiner Meinung nach muss jeder selbst entscheiden, ob und wie er seinen Hund vor Zecken, Mücken, Würmern, Flöhen und Co schützt. Ich möchte hier keine Empfehlung abgeben, sondern nur eine Anregung zum Nachdenken und weiter recherchieren.

Spot-on-Präparate, Tabletten, Halsbänder und Ähnliches werden zum Teil scharf kritisiert, aufgrund ihrer gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffe. Das ist in meinen Augen einerseits völlig berechtigt, schließlich sind teils schwerwiegende Folgen möglich. Dazu gehören allergische Reaktionen, aber auch Störungen im zentralen Nervensystem, wie Muskelkrämpfe, Lähmungserscheinungen und Koordinationsschwierigkeiten. Des Weiteren wird manchmal von Todesfällen berichtet, die in einem Zusammenhang stehen sollen.

Parasiten als Krankheitsüberträger

Andererseits können Parasiten ebenfalls viele verschiedene Krankheiten verursachen, die ebenso teils schwerwiegende bis tödliche Folgen haben können. Zecken können beispielsweise Borreliose, Anaplasmose, Erlichiose und FSME übertragen, die teilweise tödlich verlaufen können. Stechmücken können beispielsweise Mittelmeerkrankheiten übertragen. Dazu gehören unter anderem die unheilbare Leishmaniose und Herzwürmer, beide Erkrankungen können unbehandelt tödlich für den Hund sein.

Die Behandlung von Herzwürmern beim Hund ist zusätzlich nicht nur sehr kostenintensiv (mehrere hundert bis tausende Euros), sondern auch eine Herausforderung. Der erkrankte Hund darf sich wochenlang kaum bewegen und keinen Stress erleiden, weil die Gefahr besteht, dass er tot umfällt. Deshalb kann es sinnvoll sein, zusätzlich vor und nach der Reise spezielle Entwurmungspräparate zu verabreichen (natürlich in Rücksprache mit einem Tierarzt!).

Flöhe können ebenfalls Krankheiten übertragen und mein Hund reagiert beispielsweise hochgradig allergisch auf Flohspeichel. Also es lauert schon manch Gefahr, und zwar nicht nur im Ausland, sondern auch bei uns in Deutschland.

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Parasitenschutz für Hunde: Entscheidung zwischen Pest und Cholera

Es gibt zwar „natürliche“ Abwehrmittel, aber die können ebenfalls Nebenwirkungen haben. Außerdem helfen sie nicht immer und nicht bei jedem Hund. Genauso sind die Chemiekeulen kein zuverlässiger Schutz. Ich kenne einen Hund, bei dem haben verschiedene Spot-On-Präparate sowie zahlreiche natürliche Mittel beim Schutz vor Zecken versagt.

Ich empfinde den Schutz vor Parasiten als eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Man muss also abwägen, welches Risiko und welche möglichen Folgen das „kleinere“ Übel sind. Natürlich sollte bei der Wahl immer der Gesundheitszustand des Hundes und das jeweilige Reiseland betrachtet werden. Und wie immer gilt: Am besten einmal Rücksprache mit dem Tierarzt des Vertrauens halten.

Mittlerweile habe ich aber zwei Dinge immer im Reisegepäck mit Hund. Auch wenn wir in Deutschland unterwegs sind.

Unerwünschte Mitbringsel vom Kurzurlaub mit Hund

Mit Freunden waren Alex und ich ein verlängertes Wochenende unterwegs. In der Ferienwohnung haben wir an einem Abend Flöhe gefunden. Zum Glück hatte eine von uns ein Anti-Flohshampoo dabei. Das gehört jetzt in meinen Reisekoffer. Es gibt natürlich verschiedene Produkte: Erst hatte ich eines von Fressnapf, das gut zu funktionieren schien. Nach dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums habe ich mir „Petdog Health“ von Peticare zugelegt, da es zusätzlich bei Milbenbefall unterstützen soll. Ich habe es einmal benutzt. Alex hat es vertragen, aber ob es tatsächlich bei einem Befall hilft, kann ich nicht sagen. Ich habe es nur für den Ernstfall und nicht für den regelmäßigen Einsatz. (Bedenke: Natürlich können solche Flohshampoos erstens vermutlich keine Wunder bewirken und zweitens ebenfalls Nebenwirkungen haben, wie allergische Reaktionen und Hautirritationen.)

Ich bin ein Kofferkind: Das heißt, im Urlaub räume ich meine Kleidung nicht in die Schränke oder Kommoden, sondern hole sie immer aus meinem Koffer beziehungsweise meiner Reisetasche. Das war bei diesem Kurztrip mit Hund nicht so gut: Denn scheinbar haben die Flöhe entweder meine Tasche als Reisegefährt genutzt oder ihre Eier darin abgelegt. Auf jeden Fall hatte ich etwa eine Woche nach unserem Wochenendtrip Flöhe zu Hause. Alex hatte keine. Das war schon ein mehrwöchiger Putzhorror.

Kieselgur und Aka Free

In die Ritzen der Fliesen, Zimmerecken und hinter den Möbeln habe ich Kieselgur verteilt. Das weißliche Pulver besteht aus den Schalen fossiler Kieselalgen und hat einen hohen Siliziumgehalt. Es soll den Chitinpanzer von Schädlingen zerstören, wie von Flöhen, Milben und Bettwanzen. Es eignet sich beispielsweise für die Wohnung. Allerdings staubt es schnell und das kann die Lunge negativ beeinträchtigen. Deshalb sollte man beim Verteilen von Kieselgur eine Maske tragen und Tiere aus dem Raum, der Wohnung oder dem Haus bringen. Der Einsatz hat sich aber gelohnt. Ein mit Kieselgur gefülltes Einwegglas begleitet uns deshalb nun auf all unseren Reisen. Eine kleine Menge Kieselgur kann außerdem ins Hundefell gerieben werden, aber es darf eben keine Staubwolke entstehen. Das habe ich allerdings bisher nicht ausprobiert.

Für Alex Hundefell habe ich etwas anderes, und zwar „Aka Free“ von PerNaturam dabei. Es enthält das ätherische Öl Geraniol, das ebenfalls die Chitinschicht von Insekten und Spinnentieren zerstört sowie die Tracheen verstopft. Damit können Decken, Körbchen und der Hund eingesprüht werden. Ich hatte es einige Zeit regelmäßig in Gebrauch, um den Zeckenschutz zu testen. Die Wirkung war in Ordnung, hat mich aber nicht umgehauen. Das größte Problem war jedoch, dass Alex das Zeug blöderweise immer von seinem Fell abgeschleckt hat, wodurch er Durchfall bekam. Nicht verwunderlich: Schließlich handelt es sich dabei um ein Biozid, und die sind natürlich nicht unbedingt besser für die Gesundheit als andere Chemiekeulen. Deshalb nutze ich es nicht mehr dauerhaft. Aber für den Fall der Fälle habe ich es dabei, weil es sich als gute Waffe bei Flohbefall bewährt hat.

Durchfall beim Hund

Stress, etwas Falsches, Unbekömmliches oder Vergammeltes gefressen, das passiert schnell im Urlaub mit Hund. Oder vielleicht ein paar Mal aus dem Meer geschlabbert – schwups fließt die braune Suppe aus dem Hinterteil des Hundes raus. (Sofern Dein Hund keinen empfindlichen Magen hat, schaden kleine Mengen Meerwasser nicht unbedingt. Das Trinken von Meerwasser sollte trotzdem möglichst untersagt werden, weil das für den Hund gesundheitsschädigend sein kann. Neben Verdauungsbeschwerden sind beispielsweise Dehydration und Vergiftungserscheinungen möglich.)

Natürlich können hinter dem Durchfall beim Hund schwerwiegende Krankheiten stecken. Also im Zweifelsfall immer einen Tierarzt aufsuchen. Das gilt insbesondere, wenn der Durchfall Blut enthält, lange anhält und/oder der Hund weitere Krankheitssymptome zeigt. In einigen Fällen ist Durchfall beim Hund aber harmlos und verschwindet mit einer kleinen Unterstützung für den Magen-Darm-Trakt schnell wieder.

Was ich seit einiger Weile auf meinen Reisen mit Hund mitnehme, ist fertige Morosche Möhrensuppe. Selber kochen geht natürlich ebenso, aber die Kochzeit dauert recht lang (mindestens eine Stunde) und das ist somit insbesondere für das Campen mit Hund eher unpraktisch. Mit der fertigen Suppe müsste ich nur die Dose aufmachen – voila (Morosche Möhrensuppen gibt es von Lila loves it und Leyen Hundefutter, ein Rezept zum Selbermachen bietet das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen auf ihrer Webseite an). In kleinen Mengen über den Tag verteilt in den Hundenapf freut sich dann vor allem der Hundedarm.

Kurzfassung: Warum die Morosche Möhrensuppe so gut wirkt

Die Morosche Möhrensuppe (oder auch Moro-Suppe genannt) hat der österreichische Kinderarzt Ernst Moro nach alten Hausrezepten zubereitet, um Kindern mit Durchfall zu helfen. Die Suppe besteht aus Möhren, Salz und Wasser. Durch die längere Kochzeit der Karotten entstehen bestimmte Zuckermoleküle (Oligosaccharide). Diese können sich an die Darmwand heften und blockieren so die Andockstellen für schädliche Bakterien. Die Möhren enthalten viele verschiedene Nährstoffe und hilfreiche Inhaltsstoffe. Das Pektin kann beispielsweise eine entzündete Darmwand beruhigen. Außerdem kann die Morosche Möhrensuppe Kalium- und Natriumverluste ersetzen, die durch Durchfall entstehen. (Natürlich ersetzt die Suppe keine Behandlung durch einen Tierarzt!)

Kraftbrühe für Hunde

Relativ neu mit in unserem Gepäck ist die „Bio-Kraftbrühe vom Rind“ von lila loves it, zumindest auf längeren Reisen mit Hund. Man könnte sie als Powerdrink bezeichnen. Das gilt für selbstgemachte Knochenbrühe natürlich genauso (ein Rezept findest Du bei VetDogs). Die Suppen enthalten viele verschiedene Inhaltsstoffe, die die Gesundheit des Hundes unterstützen. Sei es nach oder während einer Krankheit (in Rücksprache mit einem Tierarzt), bei sportlicher Belastung oder einfach mal zwischendurch. Dafür sorgen Mineralstoffe, Kollagene, Vitamine, Aminosäuren und Glykosaminoglykane. Somit unterstützt die Knochen-/Kraftbrühe für Hunde im besten Fall die Abwehrkräfte, Gelenke, Muskeln, Haut und Darmgesundheit. Alex hat im Frühjahr ein paar Tage lang die Bio-Kraftbrühe bekommen, um seinen Körper nach den beiden Vollnarkosen etwas zu unterstützen. Meiner Einschätzung nach hat es geklappt, und geschmeckt hat sie ihm auch.

Kokosöl für Hunde

Auf meinen Reisen mit Hund habe ich zusätzlich immer Kokosöl dabei. Es wird zwar als Zeckenschutz eingesetzt beziehungsweise angepriesen, aber die Wirksamkeit ist umstritten, zumal es scheinbar keine Studienergebnisse gibt, die die Wirksamkeit von Kokosöl gegen Zecken bestätigen. Ich habe es bei Alex einmal getestet, aber es hielt die Zecken leider nicht fern.

Trotzdem kommt es in unser Gepäck, und zwar, weil es sich unter anderem zum Pfoteneincremen eignet und bei kleinen Schürfwunden oder Ähnlichem nützlich sein kann. Natürlich sollte es nicht einfach wahllos verwendet werden. Außerdem benutze ich es hin und wieder als zusätzliche Unterstützung der Zahnpflege (meiner Recherche nach konnte ein Kariesschutz aber nicht bewiesen werden) und reinige bei Bedarf Alex Hundeohren damit. Eine Ohrenentzündung beim Hund gehört aber natürlich in die Hände eines Tierarztes!

Saubere Ohren für Alex

An einem Samstagabend habe ich in Alex Ohren kleine, dunkle Flecken entdeckt. Da er keine Schmerzen oder andere Symptome zeigte, entschied ich mich, seine Hundeohren erst einmal vorsichtig mit Kokosöl zu reinigen. Natürlich war klar, dass ich sofort zum Tierarzt fahren würde, wenn die wieder aufgetaucht wären oder Alex Anzeichen für eine Krankheit gezeigt hätte. Hat er aber nicht. Am nächsten Tag waren seine Hundeohren nach wie vor sauber. Sicherheitshalber habe sie noch zwei weitere Tage mit Kokosöl gesäubert und anschließend noch ein paar Tage beobachtet. Die Flecken kamen nicht wieder. Das ist natürlich keine Behandlungsempfehlung, sondern nur eine Erfahrung, die ich teilen möchte.

Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll antibakteriell, antiviral, antimykotisch (gegen Pilze) wirken und ein schmerzlinderndes und entzündungshemmendes Potenzial besitzen. Natürlich ersetzt Kokosöl keine Medikamente oder einen Tierarztbesuch und stellt keine Wunderwaffe dar, aber für kleinere Schürfwunden oder Ähnliches kann es eben nützlich sein.

Wie bei allem gilt auch hier, die Menge macht das Gift. Wie viel Kokosöl ein Hund bekommen darf, hängt natürlich von dem Gewicht ab. Alex füttere ich bei seinem Körpergewicht von 22-23 Kilogramm maximal einen Teelöffel am Tag. Dabei handelt es sich nicht um eine Fütterungsempfehlung, sondern es dient nur als Beispiel. Schließlich kann die Menge nicht nur von Hund zu Hund variieren, sondern auch von Produkt zu Produkt. Es gibt Webshops und Produkte, auf denen die Verzehrmengen beziehungsweise Richtwerte für Hunde enthalten sind.

Kokosöl ist nicht für jeden Hund und jeden Menschen geeignet

Grundsätzlich lieber etwas weniger geben: Denn zu viel Kokosöl ist selbstverständlich nicht gut für Hunde. Es kann unter anderem den Magendarmtrakt negativ beeinträchtigen. Allergische Reaktionen und ein Anstieg des Cholesterinspiegels können ebenfalls möglich sein.

Bei Menschen steht ein dauerhaftes Zuviel mit Herzerkrankungen in Verbindung. Die American Heart Association hat 2017 in einer Studie Menschen sogar davon abgeraten, Kokosöl zu verzehren. Der hohe Anteil gesättigter Fettsäuren erhöhe das LDL-Cholesterin im Blut, das wiederum ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beim Menschen sein soll.

Bei bestimmten Vorerkrankungen sollte der Hund kein Kokosöl bekommen. Dazu gehören Diabetes und Pankreatitis. Auf Hot Spots sollte es ebenfalls nicht aufgetragen werden. Bei Arbeitshunden wurde festgestellt, dass sich die Geruchsempfindlichkeit vermindert, wenn der Hund regelmäßig Kokosöl frisst. Also auch bei der Gabe von Kokosöl kann eine Rücksprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker nötig/sinnvoll sein.

Bio-Kokosöl im Test

Beim Kauf von Kokosöl für Hunde achte darauf, dass es nativ und kaltgepresst ist. Es sollte unraffiniert sein, da raffiniertes Kokosöl nur wenige bis gar keine Nährstoffe enthält. Der Laurinsäureanteil sollte bei mindestens 50 Prozent liegen. Außerdem kaufe ein Bio-Produkt ein. Wobei nicht jedes Bio-Kokosöl gut ist.

Die Stiftung Warentest hat 2018 verschiedene Bio-Produkte getestet und einige wurden als mangelhaft bewertet, weil sie viele Schadstoffe enthielten. In einem Test von Ökotest wurden 2020 in verschiedenen Bio-Kokosölen große Mengen von dem Mineralölbestandteil MOSH gefunden, das als krebserregend gilt.

Alex bekommt das Kokosöl von Dr. Goerg. Das wurde von Ökotest mit „gut“ bewertet, von Stiftung Warentest nur mit „ausreichend“. Allerdings liegt das an der als „mangelhaft“ bewerteten Deklaration. In den anderen Punkten wie Schadstoffe und chemische Qualität hat es bei Stiftung Warentest ein „gut“ und „sehr gut“ erhalten.

Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten und Tipps, aber ich lasse es an dieser Stelle erst einmal gut sein. Falls Du noch Anregungen und/oder nützliches Wissen zum Thema hast, freue ich mich, in den Kommentaren davon zu lesen.

Quellen und weiterführende Links

Die Haustierversicherung Agila bietet auf ihrer Webseite verschiedene Infografiken zum kostenlosen Download an. Da werden beispielsweise die wichtigsten Infos aufgeführt, um Erste Hilfe beim Hund zu leisten.