In der Heidenheimer Brenzregion hat die Wanderschäferei noch Tradition. Um deren Bedeutung für die Landschaftspflege erlebbar zu machen, wurde der 158 Kilometer lange Albschäferweg errichtet. Wer aber nicht die gesamte Strecke wandern möchte, hat die Möglichkeit, sich auf eine von zehn Zeitspuren zu begeben. Mein Hund Alex und ich haben den Herrschaftsweg zwischen Neresheim und Dischingen erkundet: Das ist eine sehr schöne, abwechslungsreiche Wandertour.
Start: Wir sind bei dem Parkplatz am Kloster Neresheim gestartet. Unterhalb des Klosters bei der Härtsfeld Museumsbahn gibt es einen Wohnmobilstellplatz.
Charakteristik: Bei der Tour handelt es sich um eine Rundwanderung.
Länge: Unsere Wandertour mit Hund betrug rund 20 Kilometer. Allerdings haben wir eine Abzweigung verpasst: Normalerweise ist der Rundweg 17 Kilometer lang.
Dauer: Laut komoot betrug unsere Gehzeit 4:08 Stunden.
Schwierigkeitsgrad: Die Wandertour würde ich dem Schwierigkeitsgrad mittel einordnen. Insbesondere der Teil der Strecke, der auf der anderen Eisenbahnseite vom Kloster liegt, führt über recht breite Forstwege und ist recht anspruchslos. Es geht auch ein Stück über asphaltierte Fußwege. Es gibt aber auch einige Abschnitte, die uneben und naturnah sind. Zwischendurch gibt es ein paar steile Passagen zu überwinden, zum Beispiel in der Nähe der Burg Katzenstein und im Wald vor dem Kloster. Insbesondere für den letzten Teil, der durch den Wald wieder zum Kloster führt, ist Trittsicherheit und Aufmerksamkeit gefragt, da auf den schmalen, teils steilen Pfaden auch einige große Steine und Baumwurzeln sind. Aufgrund der Streckenlänge und dem letzten Abschnitt ist eine gute Kondition sinnvoll.
Ausrüstung: Wie bei den meisten Wanderungen ist auch hier ein vernünftiges Schuhwerk zu empfehlen. Genauso gehört eine Verpflegung für Mensch und Hund ins Gepäck. Du kommst zwar auch an einem kleinen Bach und am Härtsfeldsee vorbei, aber Wasser solltest Du trotzdem auf jeden Fall dabei haben.
Markierung: An sich ist die Albschäfer-Zeitspur: Herrschaftsweg zwischen Neresheim und Dischingen gut ausgeschildert (gelber Ring und teils weißer Schäfer auf blauem Grund). Man sollte aber die Augen offen halten, wir haben leider eine Abzweigung übersehen.
Beste Wanderzeit: Der Rundwanderweg lässt sich am besten von Frühjahr bis Herbst begehen. Je nach Witterung ist das Wandern mit Hund also theoretisch von April bis Oktober möglich. Da es viel durch Wald geht, gibt es viel Schatten auf der Strecke, aber genauso gibt es Abschnitte ohne Sonnenschutz. Im Hochsommer ist die Wandertour mit Hund nicht unbedingt zu empfehlen (auch wegen der Streckenlänge). Im Winter ist der erste Teil der Strecke (die Seite gegenüber vom Kloster) vermutlich noch wanderbar, aber auf der anderen Seite kann es bei Matsch, Eis und/oder Schnee schwierig bis unmöglich werden.
Leinenpflicht: Bei der Wandertour geht es teilweise durch Naturschutzgebiete. Das bedeutet natürlich, dort gehört der Hund auf jeden Fall an die Leine. Ansonsten ist es wie bei allen Wanderungen mit Hund in Baden-Württemberg nicht ganz einfach, denn es gibt keine einheitlichen Regelungen: Die Kommunen entscheiden selbst, ob und wo Leinenpflicht besteht. Meist gilt das für öffentliche Plätze und Spielplätze (bei Letzteren kann auch ein Hundeverbot bestehen). Wie es mit den Wegen durch die Natur aussieht, ist jedoch unterschiedlich und nicht immer ersichtlich. So weiß ich aus meiner Gemeinde beispielsweise, dass hier auf bestimmten Wegen eine Leinenpflicht herrscht, aber das wurde lediglich über das Amtsblatt veröffentlicht. Schilder gibt es keine. Auf unserer Wanderung auf der Zeitspur habe ich keine expliziten Schilder gesehen, abgesehen von den Naturschutzgebiet-Schildern. Meine Erfahrung ist, dass sich keiner in der Natur an freilaufenden Hunden stört, sofern ein paar Regeln eingehalten werden (und es sich nicht um ein eindeutiges Leinenpflichtgebiet handelt). Dazu gehören: Der Hund ist stets abrufbereit, hält sich im Blickfeld und Einwirkungskreis des Halters auf, jagt nicht und er wird bei Begegnungen sowohl mit Menschen als auch Hunden stets heran gerufen. Also Kontakte zu anderen Hunden erfolgen nur nach Nachfrage und mit beidseitigem Einverständnis. Dass die Haufen aufgesammelt werden, ist natürlich genauso selbstverständlich.
Einkehren: In Neresheim findest Du Gasthäuser, Restaurants und Bäcker. An der Härtsfeld Museumsbahn gibt es einen kleinen Kiosk. Auch am Härtsfeldsee ist ein Kiosk, der je nach Wetter meist ab Mai geöffnet hat. In der Burg Katzenstein gibt es ein Restaurant plus eine bewirtschaftete Terrasse im Burghof. Allerdings sind auf dem gesamten Burggelände keine Tiere erlaubt. Freitagnachmittag und jeden ersten sowie dritten Sonntag im Monat öffnet das Café Q-Hof Raunecker. Dort gibt es unter anderem selbstgemachten Kuchen mit Blick auf deren Tiere. Ob Hunde in dem Café erlaubt sind, weiß ich leider nicht (kann mir vorstellen das nicht), aber das kannst Du sicherlich per Telefon erfragen 07326/7578