Teufelskanzel: dieses Mal aber richtig

Nach dem unsere missglückte Wanderung uns nicht zur Teufelskanzel geführt hat, wollten wir den Besuch noch einmal nachholen. Also mit Sack und Pack und natürlich mit Hund fahren wir wieder von Hüttlingen zum Welzheimer Wald.

Wir parken auf einem Wanderparkplatz an der Hohentannerstraße zwischen Frickenhofen und Rotenhaar in Baden-Württemberg. Noch ein kurzer Blick auf die dort stehende Karte und wir laufen los Richtung Rotenhaar. Während sich links erst noch die Landstraße nach unten schlängelt, sind zu unserer rechten Felder. Der Weg ist breit und aus Schotter. Zwischendurch haben wir einen schönen Blick über die Berge, wobei manche wohl eher Hügel sagen würden, und Täler. Alex schnüffelt etwas die Gegend ab und bleibt bei den Kühen stehen.

Er betrachtet die Tiere zwar recht aufmerksam, genauso wie die kleinen Kälbchen uns, aber er scheint nicht sehr beeindruckt. Auch sein Jagdtrieb springt glücklicherweise nicht an. Wir gehen weiter und stoppen wieder an einer Bank mit Aussicht. Eine Tafel zeigt, wo sich, was befindet, aber ich lasse die Augen einfach nur von links nach rechts schleifen. Weder ein Gebüsch noch Bäume oder Mauern versperren uns die Sicht auf den Welzheimer Wald und die Ortschaften. Da es schräg hinunter geht und die Tiefen in gutem Abstand sind, macht mir die Höhe auch keinerlei Probleme.

Nach ein paar Minuten gehen wir weiter bergab. Zu den Feldern gesellen sich wieder Gebüsche und Bäume. Nach einigen Metern erstreckt sich zu unserer rechten ein Wald. Alex zieht in diese Richtung und ich entdecke einen kleinen Trampelpfad. Doch wir entscheiden uns weiter zu gehen, schließlich gibt es auch kein Schild, das etwas anderes sagt. An einer weiteren Infotafel stoppen wir kurz.

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Ein Schild zeigt uns den Weg nach rechts über eine kleine Wiese zu dem Naturdenkmal. Kurz bevor wir in den Wald eintauchen steht auf einem braunen Holzschild Teufelskanzel (es ist vom Hauptweg leicht zu übersehen). Ein kleiner Pfad führt durch die Gebüsche. Alex bleibt dicht bei mir. Er mag es nicht so gerne, wenn er nicht weit gucken kann.

Es geht etwas steil bergab. Durch die Blätter erkennt man nun die Felsen und einen schmalen Weg, der hinunter führt. Ein Holzgeländer trennt den Weg vom Hang, doch es wirkt nicht gerade stabil, da es hier und da auch schon etwas eingeknickt ist. Langsam aber sicher bewegen wir uns bergab. Immer näher Richtung Felsen.

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Die Felsformation befindet sich am Nordhang der Hohentannen, der alten schwäbischen Stammesgrenze. Die Teufelskanzel ist eine Schichthöhle mit Pfeilerbau im Höhlensandstein. Ihre grottenartigen Höhlungen sind durch übertretendes Wasser entstanden. Im 16. Jahrhundert sollen sich die Sekte der Täufer dort getroffen haben, um ihren Anführern zu lauschen.

Der Fels mit seinen Löchern und Höhlungen ist schon beeindruckend. Hinter dem Geländer geht es bergab, doch Bäume und Gebüsche lassen die Tiefe nicht bedrohlich wirken. Es sind auch keine hunderte von Metern. Neben der Teufelskanzel führt eine schmale, steile Steintreppe nach oben. Auf dem Felsen angekommen führen zwei kleine Trampelpfade wieder hinaus aus den Wald. Wir nehmen den linken, doch auch der rechte würde uns wieder zurück auf den Schotterweg führen, der uns zurück zum Auto bringt.

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Tipps:

  • Festes Schuhwerk sollte auf jeden Fall angezogen werden. Zwar ist der Großteil des Weges breit und gut begehbar, doch der schmale Weg zur Teufelskanzel kann etwas rutschig sein und es geht bergab.
  • Trinkmöglichkeiten für Hunde habe ich keine entdeckt, deshalb sollte bei wärmeren Temperaturen sicherheitshalber etwas Wasser dabei sein. Die Strecke ist allerdings nicht sehr lang (Hin- und Rückweg insgesamt etwa 1,6 Kilometer), weshalb keine Unmengen mit geschleppt werden müssen.
  • Beim Wanderparkplatz lohnt sich auch ein Gang auf die andere Straßenseite, da man von dort einen schönen Ausblick über die Gegend hat. Ein paar Bänke und Tische laden auch zum Verweilen an, wobei der Verkehr etwas die Ruhe stört.

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